Folge 0
Wieso, weshalb, warum Ein Podcast über das Digitale Nomadenleben?
von | Feb 26, 2020 | Podcast | 1 Kommentare

Ganz klar, jeder möchte unbedingt Digitaler Nomade werden und aus dem Hamsterrad raus, oder? So, oder so ähnlich könnte dieser Podcast klingen, wenn er von jemand anderem gemacht würde. Denn, seien wir doch ehrlich, der Traum vom digitalen Nomadenleben verkauft sich wunderbar. Leider. Als Psychologinnen und Digitale Nomadinnen erleben wir es immer wieder: so leicht ist das alles gar nicht und wie so oft, es ist nicht alles gold was glänzt.
Genau deshalb machen wir diesen Podcast. Wir wollen einen ehrlichen und offenen Blick hinter die Kulissen der Traumwelt Digitales Nomadentum werfen.
In dieser 0. Folge stellen wir uns und unseren Podcast vor. Wie kam es dazu, warum machen wir das und wer sind wir überhaupt? Hört ruhig rein, wir freuen uns auf eure Kommentare!
Transkript der 0. Folge
00:00:02 Carolin: Mit Psychologie und Laptop
00:00:06 Sonia: um die Welt. Ein Podcast von und mit Sonia und
00:00:09 Carolin: Carolin. Zusammen haben wir einige Titel zu bieten.
00:00:13 beide: Diplom-Psychologin
00:00:14 Sonia: Psychologische Psychotherapeutin
00:00:16 Carolin: Buddhistische Therapeutin und Autorin.
00:00:19 Sonia: Ach ja und einen Doktortitel hab ich auch noch.
00:00:22 Carolin: Als digitale Nomadinnen beraten wir unsere Klienten statt ganz klassisch in einer Praxis über die weiten Welten des Internets
00:00:30 Sonia: Und erkunden dabei seit vielen Jahren unsere wunderbare Welt. Immer mit dabei unser Laptop
00:00:35 Carolin: Und natürlich die Psychologie.
00:00:42 Carolin: Sonia Wir müssen doch allen Leuten bitte mitteilen wie sie aus dem furchtbaren Hamsterrad ausbrechen können und endlich ihr Leben in Freiheit und mit Leidenschaft leben können.
00:00:50 Sonia: Das stimmt denn jeder der kein digitaler Nomade ist der möchte natürlich einer werden. Und überhaupt sind alle unglücklich und müssen davon befreit werden denen muss man helfen ihren Traum zu verwirklichen ihre Leidenschaft zu finden und das perfekte Traumleben auf Instagram zu leben oder?
00:01:06 Carolin: Na ja so könnte es vielleicht in manchen anderen Podcasten klingen aber bei uns ist es ein bisschen anders. Wir haben andere Ziele und wir möchten unseren Hörern erst einmal erzählen worum es in diesem Podcast geht. Wie es dazu kam wo wir jetzt sind und wer wir sind.
00:01:20 Sonia: Genau. Fangen wir doch mal ganz konkret damit an wo sitzen wir hier gerade.
00:01:23 Carolin: Wir sitzen in Rom in Italien in einem selbstgebauten Aufnahmestudio und Sonia vielleicht kannst du unseren Hörern mal beschreiben wie dieses Aufnahmestudio aussieht weil ich glaube das ist ganz spannend.
00:01:34 Sonia: Ja wir sitzen tatsächlich ganz konkret hier in einem kleinen Zimmer in einer Wohnung die wir für unsere zwei Wochen hier in Rom gemietet haben und in diesem Zimmer befindet sich ein Doppelstockbett und wir sitzen auf dem unteren Bett also zwischen den zwei Betten sozusagen und wir haben mit Decken uns hier eine kleine Höhle gebaut und hoffen dass das dazu beiträgt und haben bisher auch schon den Eindruck dass es tatsächlich ganz anders klingt als draußen im Wohnzimmer zum Beispiel das ist total spannend. Wir haben uns hier also ein kleines Tonstudio gebaut und hoffen dass das dazu beiträgt dass wir ganz gut zu hören sind dann im Podcast.
00:02:08 Sonia: Leider ist es so dass das obere Bett hier doch ein bisschen zu nah am unteren Bett dran ist sodass wir nicht so ganz aufrecht sitzen können oder Carolin?
00:02:15 Carolin: Ja tatsächlich. Wir ziehen den Kopf ein bisschen ein und versuchen in den Pausen uns mit Yogaübungen zu strecken und wieder einzurenken. Mich erinnert das Ganze hier so ein bisschen an die Buden die ich früher bei meiner Oma gebaut habe. Also so ungefähr könnt ihr euch das vorstellen wenn ihr uns zuhört. Und wir möchten euch vor allen Dingen auch erst mal erzählen wie es zu dieser Idee kam überhaupt ein Podcast zu machen.
00:02:37 Sonia: Genau wir beide die Carolin und ich wir kennen uns schon seit einigen Jahren online und haben uns dann Anfang 2019 zum ersten Mal auch persönlich getroffen vor Ort in Hanoi in Vietnam in einem Café. Und wie das dann so ist glaube ich wenn man als digitale Nomaden sich dann mal persönlich trifft dann fängt man relativ schnell an… Na ich sage mal ein bisschen zu lästern vielleicht über die digitalen Nomaden und die Vorurteile und die Klischees die es da so gibt und vor allem natürlich auch haben wir angefangen zu reden über die Realität und etwas mehr Einblick uns gegenseitig zu geben darin wie wir das so erleben wie wir unser Leben die letzten Jahre gestaltet haben wie wir arbeiten. Und genau so entstand eigentlich auch die Idee zu dem Podcast denn irgendwie war klar Vvelleicht sollten wir doch einfach mal noch ein bisschen mehr Leuten einen echten wahren Einblick in dieses digitale Nomadenleben geben denn wenn man sich so im Internet umschaut und mal vielleicht googelt was man unter digitalen Nomaden findet dann ist das doch eher ein bisschen erschreckend was ich da so sehe.
00:03:38 Carolin: Bei vielen digitalen Nomaden ist es natürlich auch so dass sie versuchen diesen Traum von dem Nomadenleben so ein bisschen aufrecht zu erhalten indem ganz tolle Fotos gepostet werden auf Instagram von der Traumkulisse. Und dieses Bild wird gerne aufrechterhalten obwohl dann die digitalen Nomaden vielleicht selbst 16 Stunden am Laptop sitzen. Und es vielleicht gar nicht so diesem Idealbild entspricht. Und da baut sich natürlich eine ganze Menge Druck auf und ich glaube Sonia du hast auch noch nie wirklich in der Hängematte gearbeitet mit deinem Laptop.
00:04:07 Sonia: Ne, also für mehr als für fünf Minuten ganz bestimmt nicht weil das viel zu unbequem ist. Und genauso werden wir diesen Podcast auch noch darüber reden warum wir eigentlich nicht am Strand arbeiten. Vor allem geht es uns aber wirklich darum dass wir eben einen wahren echten Einblick geben in das wie es wirklich ist mit allen Vor und Nachteilen. Wir beide lieben dieses Leben. Wir finden es wunderbar wir gestalten es aktiv du schon seit über sechs Jahren. Ich seit etwa fünfeinhalb Jahren jetzt. Aber das was Du angesprochen hat diese Diskrepanz und das ist wirklich das worunter so viele leiden. Denn wenn man was verkaufen möchte oder den Eindruck hat man muss einem Traumbild entsprechen und dann die Realität ganz anders aussieht dann ist es natürlich das wo dann oft auch Probleme entstehen und was ich auch noch erlebe in meiner Arbeit natürlich mit digitalen Nomaden und auch bei Freunden ist dass halt doch relativ viele Menschen Digitale Nomaden werden in der Hoffnung von ihren Problemen davonzulaufen und dass das nicht so ganz klappt ich glaube das sollte jedem eigentlich klar sein.
00:05:02 Carolin: Ja genau Probleme brauchen kein Visum und folgen einem überall dahin wohin man geht und deswegen wollen wir versuchen mit Klischees aufzuräumen. So ein bisschen auch zu versuchen dieses Idealbild na ja nicht kaputt zu machen darum geht es gar nicht aber einfach mal so unsere Erfahrungen und die Erfahrungen von Freunden und Klienten vielleicht mitzuteilen. Damit Leute auch eine bessere Entscheidung treffen können oder ob sie dieses Leben überhaupt möchten und vielleicht auch manchmal so einen kleinen Tipp geben wie man mit bestimmten Schwierigkeiten umgehen kann im Alltag.
00:05:32 Sonia: Genau das heißt was unser Podcast also nicht sein wird. Wir verkaufen hier keinen Traum. Wir haben eigentlich gar nichts zu verkaufen wenn wir ehrlich sind. Uns geht es um wirklich etwas ganz anderes. Wir glauben auch überhaupt nicht dass jeder digitaler Nomade werden sollte oder werden kann das ist überhaupt nicht für jeden gedacht. Und wir glauben auch so gar nicht dass jeder der ganz normal zu Hause in einem recht stabilen Leben lebt todunglücklich ist und davon befreit werden muss.
00:05:57 Carolin: Wir sind nicht die Retter der Nation.
00:05:59 Sonia: Nein
00:05:59 Carolin: wir sind einfach nur die die unsere Geschichte teilen beziehungsweise die ein bisschen Tipps geben für die Leute die möglicherweise da schon ein bisschen Probleme haben.
00:06:07 Sonia: Es heißt wie du schon gesagt hast es geht uns darum einen realistischen Einblick zu geben mit allen Vor und Nachteilen. Wir wollen persönliche Erfahrungen teilen. Wir wollen Geschichten teilen von unseren Freunden die auch digitale Nomaden sind. Wir wollen natürlich auch Einblicke geben in Geschichten von Klienten die wir natürlich ein anonymisierter und leicht veränderter Form vielleicht darstellen werden. Uns geht es also wirklich darum einen ganz offenen ehrlichen vielleicht schonungslosen Einblick in die Realität des digitalen Nomadenleben zu geben.
00:06:37 Carolin: Ja genau denn häufig begegnen uns auf Reisen auch Leute die sagen Wow das ist ein Traum leben und das würde ich auch so gerne das muss so wunderbar sein da zu arbeiten wo andere Leute Urlaub machen. Ich möchte das auch so gern und häufig kann man solche Vorstellungen aber auch relativ schnell entkräften weil man solle sich einfach mal vorstellen dass man nie im eigenen Bett schläft dass man nie das gleiche Kissen hat dass man ständig recherchieren muss wo man hinfährt und wie kommt man dahin und wird man da Internet haben. Und wo ist der nächste Supermarkt und finde ich überhaupt die Sachen im Supermarkt die mir wichtig sind. Ich habe möglicherweise nicht einmal ein gutes Schneidebrett oder ein gutes Messer in der Küche. Und von Zeitzonen brauche ich jetzt gar nicht erst anfangen. Also es ist ein wunderschönes Leben ich liebe es auch sehr. Aber es hat genau wie jedes andere Leben eben auch so seine Schwierigkeiten. Und da haben die digitalen Nomaden natürlich auch ein bisschen Schuld dass sie das so ein bisschen glorifizieren und nur ihre schönen Instagramfotos online stellen wo man weiß naja da wurden bestimmt auch 50 gemacht und das Beste wurde davon ausgesucht und ein Filter wurde auch noch drüber gelegt und die anderen hundert Touristen die auch mit am Strand sind wurden rausgeschnitten. Also die Realität sieht einfach anders aus. Sie is nicht schlecht aber sie ist nicht unbedingt so wie wir sie uns in unseren Köpfen vorstellen.
00:07:56 Sonia: Ich hatte erst vor kurzem dazu passend den Fall dass ich mit Freunden einen Monat mit digitalen Nomaden Freunden einen Monat in derselben Stadt verbracht habe und wir uns dann natürlich auch sehr viel persönlich getroffen haben und unterhalten haben. Und dann hab ich natürlich zusätzlich noch gesehen was die so bei Instagram posten und es ist ja mal ganz spannend wenn man dann sozusagen dabei war oder einen Teil des Tages wirklich persönlich miterlebt hat und dann sieht was davon das Highlight ist was es vielleicht auf Instagram schafft. Und ich glaube auch wirklich dass viele die halt noch nicht so viel beruflich mit Instagram zum Beispiel oder mit Social Media allgemein zu tun haben sich nicht so im Klaren darüber sind wie Fake das alles ist und wie falsch und nachgestellt und es ist nicht alles zeitnah und es ist manchmal erst viel später gepostet und es ist ganz verändert wie du schon sagst mit Filtern und so weiter und da hat mir eine Freundin erzählt dass sie gerade einen total anstrengend Tag hatte ein Problem im Arbeitsumfeld und hat irgendwie dann war die Wohnung noch schlecht und sonst was und dann hat sie das eine Foto gepostet weil sie halt zwischendurch mal um wieder einen klaren Kopf zu bekommen auch mal fünf Minuten runter an den Strand ist und die restlichen 15 20 Stunden des Tages hat sie angestrengt am Computer gesessen und versucht ihr Problem zu lösen und sich darüber aufzuregen dass das alles so schwierig ist. Also ich glaube das ist wirklich was was viele total unterschätzen wie die Realität so aussieht und genau deshalb wollen wir diesen Podcast machen.
00:09:14 Carolin: Genau das haben wir vor. Und deshalb sitzen wir jetzt hier beide zusammen in Rom und werden uns ganz viele Themen rund um das digitale Nomadenleben anschauen. Und da wird es natürlich so Themen geben wie wie reisen wir wie machen wir das was ist unser Rhythmus. Was haben wir möglicherweise auch für Routinen um gesund zu bleiben oder um auch in der Arbeit vorwärts zu kommen und wie gehen wir allgemein so mal mit Schwierigkeiten um. Was macht Urlaub weil Digital Nomaden machen wir so etwas gibt ganz viele spannende Themen. Nicht war Sonia?
00:09:43 Sonia: Bevor wir das machen wollt ihr aber vielleicht auch noch ein bisschen was darüber wissen wer wir denn eigentlich so sind und warum wir glauben dass wir euch was dazu zu erzählen haben zum Thema Digitale Nomaden und Arbeit online und leben in der großen weiten Welt. Carolin magst du dich mal kurz vorstellen.
00:09:59 Carolin: Ich bin in der wunderbaren Mark Brandenburg geboren und bin auch da so ein bisschen den klassischen Weg gegangen das heißt ich habe in Potsdam an der Universität klinische Psychologie studiert und hatte eigentlich auch immer so diesen klassischen Weg im Sinn. Das heißt ein bisschen eine eigene Praxis zu haben das war so ein bisschen meine Vorstellung mein Traum. Und ja hab schon lange eigentlich den Traum vom Reisen gehegt. Ich glaube das habe ich mit in die Wiege gelegt bekommen. Ich wollte schon immer viel reisen und ich bin dann zehn Monate habe ich so ein bisschen eine Auszeit genommen dann bin ich auf Reisen gegangen und war in Kanada. Und da habe ich es wirklich richtig genossen. Ich war wirklich nur mit dem Rucksack unterwegs. Ich hatte die Freiheit und die Flexibilität. Ich habe unglaublich viele interessante Menschen kennengelernt was mir so viel Freude gemacht hat und so viele interessante Gespräche und Freundschaften sind da entstanden. Und ich war dann ehrlich gesagt auch ein bisschen frustriert weil. Ich mochte die Arbeit als Psychologin. Ich fand das unglaublich spannend. Das hat mich erfüllt. Mit Leuten zusammenzuarbeiten das fand ich immer ganz toll. Gleichzeitig war ich auch frustriert weil man diesen Job ja nicht online machen kann dachte ich zumindest weil wie das immer so ist wenn man natürlich reist dann versucht man mit Familie und Freunden Kontakt zu halten. Wie geht es am besten. Damals ging das ganz wunderbar mit Skype und da ist mir das schon aufgefallen dass es für mich relativ einfach ist auf diese Art und Weise Beziehungen aufrechtzuerhalten bzw. auch neue Beziehungen am Laufen zu halten. Und ich habe dann auch Besuch bekommen von meiner Familie und fand das ganz witzig oder wir fanden das alle ganz witzig als wir uns am Flughafen begrüßt haben. Dass das zwar schon herzlich war aber jetzt nicht ganz so überschwänglich wie man es vielleicht nach zehn Monaten erwarten würde die man sich nicht gesehen hatte weil wir hatten alle so ein bisschen das Gefühl Naja wir haben uns ja vor zwei Wochen erst am Bildschirm gesehen und dann gabs für mich ein Schlüsselerlebnis was mich wirklich beeindruckt hat und zwar war ich in Kanada an der Westküste unterwegs ein paar Tage später und da bin ich einem kanadischen Programmierer begegnet um drei Uhr nachts in der Hostelküche und ich habe ihn gefragt was er denn gerade macht und er hat gesagt Na ja er ist jetzt schon so früh aufgestanden weil sein Chef an der Ostküste der steht gleich auf weil da gibt’s schon drei oder vier Stunden weiter und er muss dieses Projekt beenden und es muss pünktlich bei dem Chef auf dem Schreibtisch sein. Und das hat mich unglaublich neidisch gemacht. Ich wollte das auch so gern machen und dachte wie gesagt da auch immer noch dass das Psychologensein gar nicht so zu einer Online Arbeit passt. Und ich weiß noch ich hatte dann ein paar Tage später bin ich durch den Wald gelaufen habe mich dann gefragt warum eigentlich nicht auch online mit Videoanruf warum sollte es nicht funktionieren. Und dann habe ich angefangen zu recherchieren und habe festgestellt dass psychologische Online-Beratung schon jahrelang in der Forschung vertreten ist und dass das tatsächlich auch funktioniert. Also es hat gute Forschungsergebnisse gebracht und es hat mich total begeistert und dann war die Idee eigentlich geboren und ich habe sie aber trotzdem noch ein bisschen reifen lassen. Ich bin nochmal zurück nach Deutschland gegangen hab dann da vor Ort gearbeitet und auch noch ein bisschen mich weitergebildet. Bis dann irgendwann der Zeitpunkt der richtige war für mich und ich hab mir ein One-Way-Ticket gebucht nach Nicaragua und hab gesagt da baue ich das jetzt auf da fange ich an. Da beschäftige ich mich dann hundert Prozent nur damit und ich wurde da natürlich auch belächelt. Aber ich habe es trotzdem gemacht. Ich habe mich gut vorbereitet und habe dann da meine Webseite gemacht und hatte relativ schnell auch Klienten und dann kam immer mehr und es stellte sich halt wirklich heraus dass es gut funktioniert und auch in der praktischen Arbeit fand ich hatte es für mich wunderbar funktioniert und nun ist in diesem Jahr natürlich auch schon ganz viel passiert und ganz viel hat sich auch für mich verändert und viele neue Sachen viele neue Erfahrung habe ich gemacht und ich konnte halt dank dieses Nomaden Lifestyles auch Ausbildungen in unterschiedlichen Ländern machen konnte halt auch so zu Dingen reisen die mir wichtig waren. So kam es dann dass ich mich in buddhistischer Psychologie spezialisiert habe. Ich habe ein Jahr in Indien verbracht und auch in Kanada und Deutschland dazu noch Ausbildungen gemacht. Und. Die buddhistische Psychologie fasziniert mich unglaublich. Das heißt natürlich nicht dass man Buddhist sein muss oder Buddhist werden muss um mit mir zu sprechen sondern es ist eine Philosophie die sich unglaublich gut auch mit. westlichen Ansichten kombinieren lässt aber gleichzeitig meiner Meinung nach so ein bisschen diese universellen Themen des Lebens wie Wer bin ich. Und was macht mich aus im Zusammenleben mit anderen oder was ist der Sinn meines Lebens oder was ist mit meinem Tod. Da geht buddhistische Psychologie doch nochmal ein bisschen tiefer. Ich habe auch ein paar buddhistische Größen kennengelernt was natürlich auch kleine Heilands in meinem Leben sind. Und. Damit bin ich momentan unterwegs Ich arbeite meistens auf Deutsch mit Leuten die auch viel in Deutschland sitzen weil sie möglicherweise Wartezeiten umgehen wollen oder manchmal aber auch mit Leuten die sich auf Reisen befinden oder Expats sind. Und die Leute kommen mit den verschiedensten Themen auf mich zu. Es geht viel um innere Unruhe Unzufriedenheit Stress auch so Sinnfragen oder so Fragen über das Leben und den Tod und alles dazwischen. Und im Jahr 2019 war für mich auch etwas ganz Spannendes habe ich ein neues Projekt begonnen da habe ich mit einem befreundeten Philosophen zusammen eine kleine Buchreihe namens Buda To Go geschrieben in der wir so in drei kleinen Büchlein unterschiedliche Themen aufgreifen und die mit der buddhistischen Perspektive sozusagen beleuchten und betrachten. Ja das ist so meine Geschichte es nicht ganz so raus aus dem Hamsterrad und nur mit fünf Euro in der Tasche um die Welt. Aber ich denke auch gerade mit so einer Perspektive kann man bestimmt ein paar Erfahrungen teilen.
00:15:57 Sonia: Ja es ist nicht nur nicht aus dem Hamsterrad raus sondern also wenn ich zurückblicke auf mein altes Leben Ich mochte das. Ich hätte mir auch gut vorstellen können zurück in dieses alte Leben zu kommen. Ich finde das ist so eine komische Idee dass es nur das eine tolle Leben gibt und dass man nicht vielleicht auch egal wo man ist und egal wie man lebt einen Weg finden kann damit zufrieden und glücklich zu sein und das Beste daraus zu machen.
00:16:21 Carolin: Genau. Sonia du machst ja auch ganz viele Sachen und erzähl du doch mal deine Geschichte.
00:16:27 Sonia: Ja auch ich bin seit gut fünf Jahren inzwischen in der Welt unterwegs meine Geschichte fängt in Deutschland an. Ich bin in München aufgewachsen hab dort allerdings eine französische Schule besucht denn meine Mutter ist Französin ich bin zweisprachig aufgewachsen. Ich habe auch die beiden Nationalitäten beide Pässe. Und hab dann in Deutschland Psychologie studiert die Psychotherapeuten Ausbildung gemacht eigentlich den ganz klassischen Weg. Hab dann noch promoviert mehr so durch Zufall weil ich gerne umziehen wollte und hab dann ist dabei eine Promotion herausgekommen das ist eine andere Geschichte für einen anderen Tag vielleicht aber habe dann am Ende meiner Promotion war ich ziemlich fertig es war eine sehr anstrengende Zeit und ich habe gedacht ich gehe nochmal auf Weltreise bevor ich in Deutschland mich niederlasse eine Praxis aufmache. Das war der Plan. Habe eine Reise geplant für zehn Monate bin ich um die Welt gereist. War eine schöne spannende Zeit. Ich bin USA und Kanada und Mexiko angefangen dann war ich in Asien unterwegs und so. Hab zwischendurch Familie und Freunde getroffen. War zwischendurch alleine unterwegs. Und irgendwann mein Highlight mein mein entscheidender Moment war dann in Thailand auf einem an einem Strand hat mir eine Frau aus Spanien erzählt dass sie mit ihrer Therapeutin skypt und warum ich denn nicht ich auch so was mache. Und ganz ehrlich ich hatte darüber noch nie nachgedacht hatte davon noch nicht ernsthaft etwas gehört es war nicht wirklich etwas was bis dahin in meinem Leben eine Rolle gespielt hat. Aber irgendwie klang das schon ziemlich spannend und an diesem Strand wo es nicht mal Internet gab und wir in Zelten geschlafen haben und so war das irgendwie so absurd und so weit weg. Und trotzdem ist die Idee dann wirklich so langsam in mich eingesickert und ich habe angefangen zu recherchieren und mich zu fragen ob das nicht vielleicht doch auch eine Möglichkeit für mich wäre weiterzureisen weiter die Freiheit und Flexibilität zu genießen und gleichzeitig aber auch die Arbeit zu machen die ich toll und spannend finde. Und dann bin ich nach dem Ende meiner zehn Monate nach Deutschland zurück um meine Promotion zu verteidigen. Und bin dann ganze drei Wochen geblieben und habe meinen Freunden und Verwandten gesagt ja schön wars hier aber ich bin noch mal weg. Ich verlängere noch einmal um sechs Monate. Die haben alle gedacht jaja die verlängert ihre Reise und kommt dann natürlich wieder die kriegt sich schon wieder. Das ist nur vorübergehend. Tja das ist jetzt auch schon wieder eine ganze Weile her wie gesagt seit über fünf Jahren bin ich unterwegs. Es hat also funktioniert ich habe mich erst mal auf einer kleinen Insel niedergelassen hab meine Website aufgebaut hab so wie du auch angefangen es erst mal so langsam zu entwickeln. Und dann kamen die Klienten und dann kamen immer mehr und es kamen immer neue Projekte dazu und inzwischen ist es so dass ich spezialisiert bin auf die Arbeit mit Menschen die im Ausland leben. Ich arbeite auf Deutsch Französisch und manchmal auch auf Englisch. Ich spreche auch im Alltag diese drei Sprachen lebe die dazu kommt manchmal dann natürlich noch die Sprache vor Ort. Viele meiner Klienten leben auch im Ausland und haben dort keinen Zugang zu einem Therapeuten oder Psychologen und wollen gern mit jemandem sprechen der ihren Lebensstil versteht der ihre Kultur versteht und auch dieses zwischen den Kulturen mit den Kulturen leben. Und da das so ist der Bereich in dem ich ganz viel unterwegs bin. Darüber hinaus mache ich dann auch vor Ort zum Teil Workshops.
00:19:37 Sonia: Ich habe jetzt 2019 relativ viele Workshops in Neuseeland zum Beispiel gemacht zur psychischen Gesundheit von Expats und Migranten und anderen international interkulturell lebenden Menschen. Ich besuche da immer wieder Konferenzen auch und rede dort entweder über die psychische Gesundheit von den Expats und digitalen Nomaden oder über das Nomadentum für die Therapeuten die sich das vielleicht noch nicht so vorstellen können. Ja. Und wir sind dann auch irgendwann zusammengekommen wie wir schon erzählt haben dann vor Ort zum ersten Mal in Hanoi. Aber eigentlich kennen wir uns schon viel länger und wir kennen uns nicht nur wie man sich halt manchmal so online kennt sondern was mir immer als digitale Nomadin und als jemand der online arbeitet ganz wichtig war ist ja auch das Netzwerken mit den Kollegen und die Vernetzung und gerade wenn man so alleine unterwegs ist. Dann kann es manchmal etwas einsam sein und wir müssen uns ja auch fortbilden und wollen uns auch fortbilden und wollen uns austauschen über unsere Arbeit und so haben wir uns irgendwie nicht nur kennengelernt sondern arbeiten eigentlich schon seit Jahren im Prinzip zusammen haben monatliche online virtuelle Treffen in verschiedenen Gruppenkonstellationen mit Kollegen aus aller Welt. Und jetzt eben auch vor Ort und persönlich.
00:20:45 Carolin: Genau und deswegen sitzen wir jetzt hier in Rom essen Käse und trinken Wein und haben ein Podcastmeeting.
00:20:54 Sonia: Genau das ist tatsächlich ein spannender Nebeneffekt dieses Nomadenlebens. Denn eigentlich hätten wir den Podcast ja auch machen können während wir an zwei ganz unterschiedlichen Orten auf der Welt sind. Und trotzdem sitzen wir jetzt hier weniger als ein Meter voneinander entfernt in einem Bett zusammen.
00:21:08 Carolin: Wie romantisch. Ja das kommt natürlich auch daher weil digitale Nomaden natürlich auch sich nach offline Kontakten sehnen nicht wahr. Und uns war es wichtig dass wir zusammen an einem Ort etwas kreieren können und dabei natürlich auch in regem Austausch sind. Weil wie du schon sagst du warst in Neuseeland und Japan ich war zu dem Zeitpunkt glaube ich im Balkan unterwegs und zwölf Stunden Zeitunterschied machen sich auch immer nicht ganz so gut und gemeinsam ein Projekt zu starten.
00:21:34 Sonia: Das stimmt. Da sitzen wir dann doch lieber zusammen hier in dem Bett und lassen uns über das digitale Nomadenleben die Klischees und die Vorurteile aus und versuchen mit denen aufzuräumen. Und damit hätten wir dann eigentlich auch den Bogen wieder geschlossen oder zu den Themen und dem Inhalt unseres Podcasts mit Psychologie und Laptop um die Welt. Worum wird es genau gehen. Erzähl mal ein bisschen Carolin.
00:21:56 Carolin: Ja na wir wollen natürlich Einblick geben wir wollen schauen dass wir über Sachen wie Reiseverhalten sprechen. Wie machen wir das überhaupt. Was sind überhaupt digitale Nomaden. Wie gehen wir mit Schwierigkeiten um wie Kulturschock zum Beispiel. Was haben wir noch für Themen Sonia.
00:22:11 Sonia: Wir werden über Routinen und Arbeitsalltag und Urlaub als digitale Nomaden reden. Wir werden über Reiseburnout reden und ich würde mal sagen alles wie es wirklich ist wie es wirklich von innen aussieht wie die Realität ist. Und vielleicht auch ein bisschen wie die Zukunft aussieht.
00:22:29 Carolin: Wir hoffen auf jeden Fall dass es unsere Zuhörer begeistert dass wir ja euch einen guten Einblick geben können in das was uns wichtig ist oder dass wir was wir als wichtig empfinden. Wir hoffen wir geben bisschen Inspiration und vielleicht ergibt sich auch eine gute Diskussion.
00:22:45 Sonia: Genauso intern haben wir in der Vorbereitung diese diesen Podcast so das ABC des Nomadentum genannt. Denn genau darum soll es gehen. Und gleichzeitig haben wir auch schon ganz viele spannende Ideen wie wir weitere Staffeln Podcasts in vielleicht anderen Städten auf der Welt vielleicht suchen wir uns dann ein anderes Stockbett irgendwo ganz anders. Oder bauen uns ein Tonstudio unterm Tisch wer weiß. Aber erst einmal werden wir ganz in Ruhe über das digitale Nomadenleben reden.
00:23:13 Carolin: Also nochmal herzlich Willkommen zu unserem Podcast.
00:23:16 Sonia: Mit Psychologie und Laptop
00:23:18 Carolin: um die Welt.
00:23:25 Carolin: Das war die heutige Folge von Mit Psychologie und Laptop um die Welt. Schön dass ihr dabei wart. Wenn ihr Fragen Anregungen oder Kommentare habt lasst es uns wissen. Und wenn ihr mehr über unser digitales Nomadenleben wissen wollt vielleicht auch mal ein paar witzige Fotos sehen wollt dann schaut doch bei Instagram vorbei oder auf unserer Webseite. Bis zum nächsten Mal.
Weiterführende Links
- Mehr über Sonia erfährst du hier: www.sonia-jaeger.de
- Mehr über Carolin erfährst du hier: www.online-psychology.net
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Hör doch noch eine Folge!
Folge 21 – Meditation
In der heutigen Folge widmen wir uns dem Thema Zukunft der Arbeit. Wie wird unser Arbeitsleben wohl zukünftig aussehen? Arbeiten wir alle nur noch remote? Bleiben wir zukünftig alle im Home Office? Worauf müssen wir achten, dass es für alle gut wird? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir in der heutigen Folge.
Folge 20 – Die Zukunft der Arbeit
In der heutigen Folge widmen wir uns dem Thema Zukunft der Arbeit. Wie wird unser Arbeitsleben wohl zukünftig aussehen? Arbeiten wir alle nur noch remote? Bleiben wir zukünftig alle im Home Office? Worauf müssen wir achten, dass es für alle gut wird? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir in der heutigen Folge.
Folge 19 – Work-Life-Balance und die Frage, wer bin ich (ohne Arbeit)?
Heute widmen wir uns dem Thema Work-Life-Balance aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Gerade als digitale Nomadinnen und Selbständige neigen wir durchaus manchmal dazu, nicht nur zu viel zu arbeiten, sondern auch einen Großteil unseres Selbstwerts und unserer Identität mit unsere Arbeit zu verknüpfen. Warum das vielleicht gar nicht so gesund ist und welche Alternativen wir uns dazu vorstellen können, besprechen wir heute.
Sehr schöne Folge 0. Gefällt mir als „alten“ Podcaster echt gut.
Ein kleiner Tipp noch: Implementiert hier auf der Website die üblichen Social-Media-Buttons (LinkedIn, Twitter, Facebook etc.), sodass man Euch direkt weiterempfehlen kann.
Ich werde dies jetzt manuell machen und Eure URL kopieren und weiterleiten. Wäre schön, wenn bei der nächsten Folge eine Anpassung ersichtlich ist.
Freue mich auf die nächsten Folgen.
Gruß aus Schwaben
Thomas