Folge 6

Wie pflegen digitale Nomaden Freundschaften?
 von  | Mai 19, 2020 | Podcast | 0 Kommentare

 

Wie pflegen wir als digitale Nomaden Freundschaften? Wer sind eigentlich unsere Freunde und wir verändern sich Freundschaften, wenn man die ganze Zeit unterwegs ist? 

In der heutigen Folge des Podcasts widmen wir uns dem Thema Freundschaften bei digitalen Nomaden. Wir reden über Freundschaften zu anderen digitalen Nomaden, zu den Menschen, die wir vor Ort kennenlernen und natürlich auch zu den Freunden zu Hause. Wir diskutieren verschiedene Möglichkeiten auch auf Distanz in Kontakt zu bleiben und was wir als digitale Nomaden für unsere Freundschaften tun können und sollten. Und natürlich kommt auch die wichtigste Freundschaft, die zu uns selbst nicht zu kurz. 

Transkript der 6. Folge

00:00:02

Carolin: Mit Psychologie und Laptop

 

00:00:06

Sonia: um die Welt. Ein Podcast von und mit Sonia und

 

00:00:09

Carolin: Carolin. Zusammen haben wir einige Titel zu bieten.

 

00:00:13

beide: Diplom-Psychologin

 

00:00:14

Sonia: Psychologische Psychotherapeutin

 

00:00:16

Carolin: Buddhistische Therapeutin und Autorin.

 

00:00:19

Sonia: Ach ja und einen Doktortitel hab ich auch noch.

 

00:00:22

Carolin: Als digitale Nomadinnen beraten wir unsere Klienten statt ganz klassisch in einer Praxis über die weiten Welten des Internets

 

00:00:30

Sonia: Und erkunden dabei seit vielen Jahren unsere wunderbare Welt. Immer mit dabei unser Laptop

 

00:00:35

Carolin: Und natürlich die Psychologie.

 

00:00:43

Sonia: Also Carolin Du kennst aber auch wirklich Leute überall auf der Welt oder

 

00:00:46

Carolin: Überall auf der Welt in jedem Land in jeder Stadt. Und genau darüber möchten wir heute sprechen über Freunde und Freundschaften im Allgemeinen wie das ist für digitale Nomaden wie wir Kontakt zu ihnen aufrecht erhalten wie wir Leute kennenlernen und wie wir auch manchmal mit Schwierigkeiten gerade in diesem Themenbereich umgehen. Was gibt’s denn so für Freundschaften Sonia.

 

00:01:05

Sonia: Ich glaube es gibt drei große Gruppen von Freunden für alle Menschen die ein internationales Leben führen oder die schon häufiger umgezogen sind.

 

00:01:12

Sonia: Oder vielleicht im Ausland leben und gerade auch für digitale Nomaden. Es gibt die alten Freunde die von früher zu denen wir vielleicht Kontakt halten möchten die wir hoffentlich regelmäßig sehen. Dann gibt’s die neuen Freunde oder die neueren Freunde die so ähnlich sind wie wir die anderen Reisenden die anderen Digitalen Nomaden die wir möglicherweise immer wieder treffen. Und dann gibt’s natürlich auch die Einheimischen die neuen Freunde die wir vor Ort kennenlernen die Leute die wir vielleicht im fremden Land neu treffen. Die spannende Frage ist da natürlich wie schaffen wir es eine Balance zu halten zwischen diesen. Dem Kontakt halten zu den alten Freunden neue Freunde machen aber natürlich auch ähnliche gleichgesinnte Freunde finden. Das ist natürlich ganz schön viel Arbeit die wir da reinstecken müssen eigentlich in Freundschaften wahrscheinlich deutlich mehr als jemand der in einem stabilen Freundeskreis am festen Ort lebt und der nur mit einer Art von Freunden oder nur mit einer großen Gruppe von Freunden zu tun hat. Dann kommt natürlich noch hinzu dass wir nur ein Teil dieser Freunde auch offline wirklich sehen können denn natürlich sind nicht alle Freunde immer am selben Ort bei uns sondern ganz im Gegenteil sie sind ganz auf der Welt verstreut. Das heißt die Frage ist wie finden wir eine Balance zwischen offline und online Kontakt halten und kann man das überhaupt miteinander vergleichen und geht das überhaupt online auch Kontakt halten. Wie machst du das denn Carolin wie hältst du auf Distanz Kontakt mit deinen Freunden.

 

00:02:32

Carolin: Ich versuche eigentlich Kontakt zu all meinen Freunden in einem regelmäßigen Abstand zu haben wobei jede Freundschaft mir natürlich etwas anderes gibt. Ich habe. Freunde die noch von Schulzeiten mir bekannt sind oder von Universitätszeiten. Und da ist es unglaublich spannend weil man sich natürlich an einem frühen Abschnitt im Leben begegnet ist und man entwickelt sich jetzt gemeinsam und jeder geht in eine andere Richtung. Und da ist es natürlich immer wieder wichtig Brücken zu schlagen auch wenn sich die Leben dann letztendlich so sehr unterscheiden. Leute wie digitale Nomaden die ich unterwegs treffe oder Reisende mit denen hat man jetzt vielleicht mehr gemein die verstehen möglicherweise auch die Schwierigkeiten besser oder allgemein auch die Freuden dieses Lebens. Die können das besser nachvollziehen wie mein Leben ist und die Einheimischen wiederum geben mir einen unglaublich guten Anker in jeder neuen Gesellschaft und ich komme immer besser mit der Kultur klar und es macht meistens auch sehr sehr viel Spaß so sich da einzuleben. Und mit alten Freunden und vor allen Dingen mit den digitalen Nomaden Freunden ist so dass es doch sehr viel online passiert das heißt wir telefonieren regelmäßig Videocalls oder man chattet auch einfach mal und da ist es natürlich auch wichtig dass man so versucht die einzelnen Events wo man weiß dass bei anderen Leuten im Leben passiert dass man so ein bisschen das Auge drauf behält und dass man sich auch immer wieder Mühe gibt in Kontakt zu treten weil ich glaube das wissen auch die Leute die fest an einem Ort leben. Es ist manchmal gar nicht so leicht mit Freunden in Kontakt zu bleiben und manchmal verlaufen sich dann so Dinge im Sande wenn man da nicht ein bisschen Arbeit reinsteckt. Ich vergleiche das gerne damit dass ich ja auch in Deutschland mal gelebt habe und meine Freunde eben manchmal gar nicht so häufig gesehen habe. Und manchmal denke ich auch als digitale Nomadin höre ich sie vielleicht manchmal sogar häufiger vor allen Dingen so Freunde die man nicht in den sozialen Netzwerken auf dem Schirm hat sondern die man wirklich aktiv anrufen muss weil sie ansonsten von meinem Leben gar nichts mitbekommen und ich von ihrem auch nicht. Und ansonsten gibt’s natürlich auch manche Freunde denen ich gerne einfach mal eine Postkarte schreibe oder irgend ein schönes Bild schicke und sage Ich hab mir nicht gedacht und so halte ich eigentlich Kontakt. Und dann gibt es natürlich auch so Freunde die kommen bei mir zu Besuch. Wenn ich an einem Ort länger bin. Das kann ich natürlich auch durch meine Flexibilität sehr gut planen. Das heißt Sie kommen dann zum Urlaub zu mir und wir verbringen zusammen eine schöne Zeit. Und natürlich besuche ich die Leute auch. Im nächsten Jahr stehen bei mir zum Beispiel zwei Hochzeiten an bei Freunden da werde ich mich aktiv auf den Weg machen und fahr da hin. Aber du Sonia du bist ja auch jemand der Freunde vor allen Dingen in der digitalen Nomaden Szene ganz aktiv aufsucht vor allen Dingen auch weil ihr gemeinsame Projekte habt.

 

00:05:18

Sonia: Das stimmt. Am Ende sind ja auch wir genau aus dem Grund jetzt hier zusammen weil wir eben schon seit mehreren Jahren online im Prinzip zusammenarbeiten uns gut kennen uns regelmäßig austauschen auf Kollegenebene uns austauschen und dann entstand irgendwann diese Idee diesen Podcast zu machen und ich bin jemand der gerne mit anderen zusammenarbeitet und es langweilig findet immer alles nur alleine zu machen. Und so entstand die Idee wir könnten diesen Podcast machen und statt uns dann online wie wir es vielleicht sonst machen würden regelmäßig zu Videogesprächen zu treffen könnten wir uns ja auch einfach mal für ein zwei Wochen vor Ort so treffen und dann das alles zusammen aufnehmen und natürlich auch ein bisschen Alltag zusammenleben. Ich habe auch sonst tatsächlich relativ viele digitale Nomaden Freunde und suche mir auch gezielt Leute in dieser Szene die mir liegen mit denen ich mich gut verstehe. Wo ich mich nicht so erklären muss wo ich das Gefühle habe. Die verstehen dieses Leben die verstehen aber auch dass ich gerade arbeite und eben nicht im Urlaub bin. Und jetzt vielleicht nicht so viel Zeit habe. Und ich finde es total schön wenn ich dann ein zwei Mal im Jahr vielleicht für einen Monat an einem Ort bin wo in derselben Stadt einfach ein paar andere meiner Freunde sind und wir uns dann regelmäßig mal auf einen Kaffee oder mal ins Kino oder diese Alltagssachen die man vielleicht mehr hätte wenn man wirklich fest an einem Ort leben würde.

 

00:06:36

Carolin: Ich hab das auch manchmal mit Klienten die vor allen Dingen auf Weltreise sind. Dass die gerade solche Sachen vermissen diese Eingebundenheit in ein soziales Netzwerk wenn man auf Weltreise ist zum Beispiel für ein zwei Jahre oder eben auch digitaler Nomade ist. Dass man mit diesen Sachen gerade gar nicht so gut klarkommt dass die Freunde ebenso weit weg sind und dann versteht man manchmal auch besser dass Freundschaften wirklich etwas sind was unglaublich wertvoll ist im Leben denn wir sind halt alle auch soziale Wesen.

 

00:07:05

Sonia: Absolut. Und ich glaube dass es ganz viele tolle Möglichkeiten gibt online Freunde zu finden und wir haben uns ja auch erst so kennengelernt. Eben auf so einer kollegialen Ebene Intervision Mastermind Gruppen die wir zusammen machen und im Laufe der Zeit entwickelt sich so was dann manchmal eben auch zu einer Freundschaft. Und gleichzeitig ist es doch so dass nichts über ein offline Treffen vor Ort und persönlich geht. Ich finde auch ich merke das immer wieder mit gerade mit den sozialen Medien wo man so gefühlt mit Leuten doch in Kontakt ist. Und wenn man die dann persönlich trifft feststellt man hat aber die eigentlich wesentlichen Momente aus deren Leben komplett verpasst weil die waren eben nicht bei Facebook. Darüber wurde nichts geschrieben. Und deswegen finde ich das total wichtig auch wirklich regelmäßig im persönlichen Kontakt zu sein mindestens mal per Telefon oder Videoanruf oder eben auch regelmäßig ich glaube wir gehen beide eigentlich einmal im Jahr ungefähr zurück nach Hause in unsere jeweiligen verschiedenen zuhause um auch Freunde zu besuchen. Und gleichzeitig gehört es glaube ich auch wirklich zum Erwachsenenleben dazu dass natürlich auch Freundschaften mit der Zeit wegfallen oder. Ja dass man die ein bisschen verliert und man kann einfach nicht mit voller Energie Hunderte von Freundschaften pflegen und gerade wir die ständig neue Leute kennenlernen oder die zumindest wahrscheinlich häufiger neue Leute kennenlernen als jemand der immer in derselben Stadt wohnt. Das kostet unglaublich viel Energie neue Freundschaften aufzubauen Alte zu pflegen. Ich glaube da muss man auch sehr auf sich achten und auf seinen Energiehaushalt dass man wirklich eine gute Mischung hinkriegt und auch zu akzeptieren dass manche Freundschaften einfach zeitlich begrenzt für einen Ort für eine bestimmte Zeit sind und das ist dann auch okay ist die dann loszulassen und vielleicht bleibt man noch ein bisschen in Kontakt und vielleicht sieht man sich in zehn Jahren zufällig mal wieder und dann ist es bestimmt auch ganz toll aber ich glaube es ist wichtig sich zu überlegen was für ein Typ Mensch bin ich. Brauche ich eher weniger aber dafür sehr intensive Freundschaften möchte ich immer mit denselben Menschen sehr regelmäßig sprechen oder bin ich eher jemand der wirklich ganz viel unterschiedliche Leute um sich herum haben möchte für verschiedene Themen die einen Freunde mit denen ich darüber mit den anderen Freunden mache ich dieses. Oder jenes. Und da geht es am Ende darum dass man wirklich sich selbst kennen sollte und wirklich da ganz viel für sich entscheiden muss was möchte ich machen. Ich finde zum Beispiel immer wieder spannend beim Reisen dass ich so Phasen habe wo ich total Lust habe neue Leute kennenzulernen. Und dann gibt es Phasen wo ich überhaupt kein Interesse daran habe. Gar nicht die Energie hab schon wieder dieses ganze anfangs Zeugs. Also woher kommt du und wie lang bist du hier und was machst du hier denn. Dieses ganze so sortieren erst einmal vorsortieren und Leute kennenlernen das ist ganz schön anstrengend. Natürlich kann man das ein bisschen vereinfachen indem man sich überlegt wo und wie kann ich den Menschen treffen die zu mir passen. Aber natürlich kostet es ganz schön viel Energie und deswegen finde ich das für mich auch völlig in Ordnung zu sagen in manchen Ländern rede ich vielleicht mit kaum einem Einheimischen weil ich gerade nicht in der Stimmung bin ich in der Phase und das passt gerade einfach nicht und ich habe mehr Kontakt zu alten Freunden weil es gerade das ist was ich brauche. Und in anderen Ländern zu anderen Jahreszeiten in anderen Momenten in meinem Leben bin ich ständig unterwegs und lernt ganz viele Leute kennen.

 

00:10:16

Carolin: Wahre Worte Sonia. Und du hast auch etwas angesprochen was unglaublich wichtig ist also zum einen sich selbst zu kennen zu wissen was für einen selber gerade jetzt wichtig ist. Aber manchmal auch zu sagen es ist okay eben nicht fünf Leute um einen drum rum zu haben oder nicht jeden Nachmittag jemanden zu treffen mit dem man Kaffee trinken geht. Und da kommen natürlich bei manchen digitalen Nomaden auch so Gefühle von Einsamkeit hervor oder. Dieses generelle Alleinsein möglicherweise auch nicht jeder digitale Nomade reist im Team oder mit einem Partner. Manche reisen auch wirklich allein durch die Welt. Wobei Alleinsein natürlich auch nicht gleich einsam bedeutet. Manchmal kann man ja auch von diesen ganzen anderen digitalen Nomaden oder Reisenden umgeben sein und man hat wie du vielleicht manchmal auch das Gefühl ok es ist etwas oberflächlich. Es wird nicht gleich eine große Freundschaft da drauß und auch dann kann man sich unglaublich einsam fühlen umgeben von so vielen anderen Menschen. Und. Natürlich kann man bei Einsamkeit auch ganz schnell Gegenmaßnahmen ergreifen. Ich suche mir andere Freunde oder Ich beschäftige mich oder ich mache halt irgendwelche Aktivitäten oder stürzt mich in die Arbeit. Aber manchmal ist Einsamkeit und Alleinsein natürlich auch eine gute Möglichkeit mal tiefer in sich hinein zu horchen und sich selbst besser kennenzulernen und sich eben diese Fragen zu stellen Was brauche ich eigentlich. Wo kommt diese Einsamkeit her was fehlt mir eigentlich. Und ich habe ja darüber ein Buch geschrieben über das Alleinsein und das ist eigentlich eine wunderbare Möglichkeit ist wirklich mehr zu erfahren und wenn man einmal durch diese Einsamkeit durchgegangen ist entdecken viele in sich diesen inneren Ruhepol. Dieses ich bin selbst mein Zuhause was wir in einer anderen Folge auch schon mal angesprochen haben. Aber viele Leute vermeiden halt dieses Gefühl. Weil es natürlich unangenehm ist und weil sie das Gefühl haben dass sie es vielleicht gar nicht aushalten oder dass es sie überwältigt oder dass es zu weh tut. Und in der buddhistischen Psychologie sprechen wir ja ganz viel davon. Die eigene Selbstbezogenheit loszulassen und die Verbundenheit mit allem anderen zu finden. Und. Das ist natürlich auch etwas was man finden kann wenn man allein ist sowie so suspekt wie es auf den ersten Blick erst mal klingen mag aber man ist eben auch nicht der einzige der vielleicht gerade einsam oder allein ist. Und man hat so viel Verbundenheit Man trägt die ganze Familie in sich und man hat so viele Freunde auch wenn man das möglicherweise gerade eben gar nicht fühlt. Deswegen ist Einsamkeit halt wirklich auch ein wichtiger Schritt um möglicherweise auch Freundschaften besser zu schätzen und auch wirklich mit sich allein sein zu können. Viele Probleme kommen auch bei vielen Klienten daher dass sie nicht alleine mit sich sein können. Das es ein unangenehmes Gefühl. Aber es geht natürlich auch immer darum die Balance zu finden zwischen beidem.

 

00:13:06

Sonia: Absolut, ja. Also in meiner Online-Beratung geht es so viel um Beziehungsthemen das haben wir ja schon mal angesprochen und ganz oft geht es um dieses Ich kann nicht allein sein ich würde mich eigentlich gern trennen aber ich habe Angst vor dem Alleinsein oder Ich war noch nie wirklich alleine. Und auf so einer Partnerschaftsebene. Das ist ein so häufiges Thema egal ob jetzt bei digitalen Nomaden Expats oder bei allen anderen. Und was ich immer wieder erlebe ist wie schwer es vielen Menschen fällt Freundschaften zu knüpfen Freundschaften zu halten. Und ot habe ich den Eindruck das liegt auch daran dass sie so eine Erwartung haben das müsste von alleine passieren. Das müsste doch ganz unkompliziert sein so wie früher als man vielleicht noch Schüler oder Student war wo sich das irgendwie so ergeben hat man hat einfach Leute kennengelernt Freundschaften haben sich geknüpft und gefestigt. Und irgendwie wenn man dann so ein bisschen erwachsener wird ist das Gefühl harter Arbeit. Freundschaften auch das Dating und andere so Themen. Dass das so ist so kompliziert und. Es erfordert wirklich Energie und Arbeit Freundschaften aufrechtzuerhalten und Freundschaften zu pflegen. Und da muss man eben wirklich gucken wie man da die richtige Balance findet. Und für digitale Nomaden ist es oft die Balance zwischen alten und neuen Freunden. Und es sind nun mal zwei sehr unterschiedliche Gruppen von Freunden finde ich durchaus. Und beides hat was für sich und ich glaube man sollte wirklich achten da auch eine gute Balance für sich zu finden. Manchmal geht es auch darum eine Balance zu finden zwischen Freunden mit denen man einfach zusammen was unternimmt jetzt vielleicht auch vor Ort irgendeine Aktivität mal ein Ausflug vielleicht eine Wanderung oder ein Tempel besuchen oder was auch immer man machen möchte. Und dann gibt’s die Freunde mit denen es eher darum geht intensive Gespräche zu führen und manchmal sind es die Fremden die man gerade erst kennengelernt hat wo man so das kennst du bestimmt auch sofort so ganz tief. So diese Zugbekanntschaft wo man sofort über das Eingemachte redet. Und oft sind es aber auch die alten Freunde die die man schon länger hat wo man eben doch noch einmal ganz anders gesehen und verstanden wird und die einen natürlich auch ein bisschen mehr herausfordern. Und auch einmal in Frage stellen was man vielleicht so erzählt oder denkt.

 

00:15:11

Carolin: Ich gebe Leuten gern den Tipp dass es auch darum geht wie sie selbst solche Bekanntschaften hineingehen und auch mal eine andere Frage zu stellen als Hallo aus welchem Land kommst du denn oder was machst du gerade hier sondern. Einfach mal auf eine andere Art und Weise auf die Menschen zugehen die natürlich auch gleich so eine Idee gibt wo die Reise hingehen soll. Und natürlich reisen wir auch um andere Menschen und Kulturen kennenzulernen um da einzutauchen und deren Sichtweise zu verstehen bzw. kennenzulernen. Aber manchmal ist natürlich auch diese Vertrautheit und ein tiefer gegenseitiger Austausch so wichtig weil darum geht es ja in Freundschaften auch dass wir so angenommen werden wie wir sind dass wir uns mitteilen können dass wir gesehen werden und gerade deshalb fehlt es natürlich auch so viel Leuten wenn sie die Freunde zurücklassen. Ich habe manchmal Klienten die zwei Jahre auf Weltreise sind und dann aber sagen ich war zu Hause so unglaublich intensiv eingebunden mich kannten alle mir fehlt es dieses Vertraute dieses Vorhersehbare wer ich bin in der Gemeinschaft und in einer neuen Kultur. Es ist manchmal gar nicht so einfach. Und da dann trotzdem den Sinn für einen selbst herauszuziehen Warum mache ich das hier eigentlich alles. Weil natürlich ist es ganz leicht jedes Mal wieder nach Hause zurückzukommen und sich da wieder vielleicht hineinzufügen in dieses Gefüge.

 

00:16:28

Sonia: Wenn das so möglich ist

 

00:16:28

Carolin: Wenn das denn möglich ist

 

00:16:30

Sonia: Denn auch da hat sich ja manchmal einiges verändert und wenn man dann nach zwei Jahren Weltreise zurückkommt und feststellt die Freunde haben nicht nur auf einen gewartet sondern die haben sich auch weiterentwickelt und leben weiter und haben neue Freundschaften vielleicht geknüpft und plötzlich fühlt man sich ein bisschen ausgeschlossen das ist auch ein total spannendes Phänomen. Und nicht immer ganz einfach. Als digitale Nomaden finde ich erleben wir das häufig wenn wir zurückkommen und Freunde besuchen. Dann ist das Gefühl so ein Highlight. Also dann ist das so. Wir sind da und dann machen die Freunde auch mal bemühen sich extra und kommen extra dahin wo wir sind oder finden die Zeit uns zu treffen. Ich habe auch Freunde wo Wenn ich in Berlin bin dann treffen die sich die leben beide in Berlin die sehen sich das restliche Jahr gar nicht obwohl die auch befreundet sind aber wenn ich komme dann schaffen sie das natürlich auch dass wir uns alle zusammen treffen. Und das sind so Sachen was total schön sein kann aber wo man auch gucken muss dass es nicht so oberflächlich bleibt weil es natürlich auch eine schöne Aufgabe als digitaler Nomade ist eine schöne Rolle in die man rein rutschen kann dass man das Highlight ist was nur kurz zu Besuch kommt. Toll von irgendwelchen spannenden fremden Kulturen und Ländern erzählt. Und dann bleibt es aber so unglaublich oberflächlich. Ich hatte das jetzt vor kurzem wieder in Australien wo ich Freunde besucht habe und die begrüßen einen dann schon mit diesem Na erzähl mal du hast doch so viel erzählt bei dir war so viel los berichte mal. Und wenn ich dann ein bisschen antworte und dann aber zurückfragen Da erzählt jemand von euch dann kommt oft vorzurücken aber bei uns ist ja nichts passiert hier ist ja immer wie immer uns ja langweilig und wir haben gar nichts zu erzählen. Und ich glaube da ist es unsere Aufgabe als digitale Nomaden auch einen anderen Zugang zu finden und uns nicht darauf ausruhen auf dieser Highlight Rolle sondern wirklich auch das tiefere Gespräch zu suchen und auch unseren Freunden auch vor Ort klarzumachen aber mich interessiert das. Dein Kind es in die Schule gekommen oder ihr habt das Haus irgendwie erweitert ihr habt da irgendwas gemacht. Du hast eine neue Rolle im Job angenommen. Das sind alles Sachen die auch passiert sind auch wenn sie nach außen hin vielleicht nicht so glamourös erscheinen wie ein tolles irgendein neues Land kennenzulernen. Und wir müssen da glaub ich wirklich in unseren Gesprächen auch als digitale Nomaden wirklich darauf achten auch tiefer zu gehen und eben hinter diese Oberfläche gucken. Und einfach mehr Einblick geben wie ich vorhin schon gesagt habe in das wie es wirklich ist. Und das was wirklich auch in uns passiert und wie unser Leben auch wirklich ist.

 

00:18:50

Carolin: Ich mache es sehr gern wenn ich nach Hause fahre und Freunde treffe dass ich sie einzeln treffe. Das ich es nicht in einer großen Gruppe mache. Ansonsten wird man wie du schon sagst so ein bisschen zu diesem Highlight und zu dem erzähl mal tolle Geschichten aus fernen Ländern. Wenn man aber jemanden einzeln trifft kann man halt mehr in die Tiefe gehen. Dass sie dann auch unglaublich gerne erzählen dass es eine Freundschaft tatsächlich auch wertvoll macht. Und natürlich was auch wichtig ist. Ich kann es nur betonen die Zeit mit sich alleine auch trotzdem zu genießen für mich persönlich ist es eine Routine dass ich ganz gezielt mich in mich selbst zurückziehe und die Freundschaft zu mir selbst suche. Weil das ist natürlich auch etwas was im Leben von vielen digitalen Nomaden ein Thema ist die Zeit mit sich allein. Wir verbringen viel Zeit vor dem Laptop. Wir verbringen mit Sicherheit auch viel Zeit in den Büchern oder dem Smartphone oder am Strand. Aber das sind alles Zeiten in denen wir uns ja doch schon irgendwie ablenken mit irgendwas. Wir sind mit irgendwas beschäftigt. Und ich finde es unglaublich wichtig mit sich allein zu sein in sich selbst abzutauchen sich kennenzulernen und. Und die Frage ist doch. Wie sind denn deine guten Freunde tatsächlich gute Freunde geworden. Sie sind doch gute Freunde geworden weil du Zeit mit ihnen verbracht hast und mit wem verbringen wir dann mehr Zeit als mit uns selbst. Und deswegen müssen wir Zeit mit uns selbst verbringen und idealerweise natürlich ohne uns abzulenken und tatsächlich mal mit uns ins Zwiegespräch gehen. Und dann kann daraus auch eine lebenslange Freundschaft resultieren und dann glaube ich kann man in diesem Wanderleben. Können wir halt tatsächlich auch mit gutem Gefühl. Und mit ganz viel Balance im Leben diesen Weg beschreiten weil wir halt unseren besten Freund immer dabeihaben.

 

00:20:34

Sonia: In diesem Sinne verbringt etwas mehr Zeit mit euch allein. Zelebriert das Alleinsein und die Freundschaft mit euch selbst und vielleicht ruft ihr eure Freunde auch mal wieder an. Man kann auch durchaus online mal einen Kaffee trinken mit seinen Freunden vielleicht dann ein Wein und ein Kaffee weil die Zeitzonen und so. Aber es lohnt sich auf jeden Fall sich damit auseinanderzusetzen. Wer sind meine Freunde wie möchte ich Freundschaften gestalten und wie kann ich vielleicht auch mit mir selber ein bisschen besser befreundet sein. In diesem Sinne. Bis zum nächsten Mal.

 

00:21:07

Sonia: Das war die heutige Folge von Mit Psychologie und Laptop um die Welt. Wenn ihr Fragen Anregungen oder Kommentare habt meldet euch gerne bei uns und wenn ihr noch ein bisschen lustige Fotos und Hintergrundinformationen über unser digitales Nomadenleben sehen wollt dann schaut doch mal bei Instagram vorbei oder natürlich gerne auch auf unserer Website. Tschüss

 

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